Robert Pfeffer – Dramaturg, Lektor, Autor: Durchbruch mit Dramaturgie und Drehbuch

„Man muss die Augen offen halten, wo man seine Kompetenzen einbringen und sein Potenzial ausschöpfen kann.“ (Foto: Carsten Vogel)

Von Luca Adolph und Christoph Bosien.

Am Germanistischen Institut der WWU ist Robert Pfeffer kein unbeschriebenes Blatt. Nach 2011 und 2014 ist der mittlerweile 45-Jährige erneut bei „Germanistik im Beruf“ zu Gast. Bei seinem Vortrag im Workshop nutzt er den ganzen vorderen Bereich des Seminarraumes.Es zieht ihn hin zur Powerpoint-Präsentation, wenn er über seinen Arbeitgeber Mediengruppe RTL Deutschland (RTL, Vox, TV Now) erichtet. Dabei gewährt er Einblicke in seinen Beruf als Dramaturg, Lektor und Autor. 

Festangestellt mit Ablaufdatum

Begonnen hat seine berufliche Laufbahn mit einer kleinen freiberuflichen Autorentätigkeit beim Langenscheidt-Verlag. Aus 300 bis 400 Zeichen bastelte er damals Kalendertexte. Zudem absolvierte er Praktika bei diversen Produktionsfirmen und TV-Redaktionen. Hinzu kamen Engagements bei Theater- und Kulturprojekten. „Es stellt sich immer die Frage, an welchem Teil seiner Karriere man steht. Gerade als Freiberufler ist es nicht immer einfach, seinen Weg zu finden. Am Anfang muss man sicher häufiger knüppeln“, sagt Pfeffer über die turbulente Zeit nach seinem Studium. An der Humboldt-Universität zu Berlin hatte er zuvor seinen Magister in Theaterwissenschaft, Kultureller Kommunikation, Germanistik und Soziologie erfolgreich abgeschlossen.

Im Jahr 2004 heuerte Pfeffer erstmals als festangestellter Lektor im Bereich Fiction beim Medienschlachtschiff RTL Television an: „Man kann nicht damit rechnen, In-House-Lektor zu werden. Man muss die Augen offen halten, wo man seine Kompetenzen einbringen und sein Potenzial ausschöpfen kann. Für RTL prüfte und bewertete er über fünf Jahre lang Filmstoffe und arbeitete die dramaturgisch relevanten Aspekte heraus. Bei seinem Vortrag zieht es Pfeffer zur Seite, wenn er kurz innehält, eine Hand am Kinn, interessiert den Fragen der Studierenden lauschend. Der Sender entschied sich jedoch, den Bereich Fiction umzustrukturieren, erklärt er. Von nun an war er wieder freiberuflich unterwegs.

(Foto: Carsten Vogel)

„Man sieht sich immer zweimal im Leben“

Pfeffer spricht schnell, aber wohlüberlegt. Bis 2017 gestaltete der zweifache Vater sein Berufsleben auf eigene Faust. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur des dramaturgischen Fachmagazins „Der Wendepunkt“ vom Verband für Film- und Fernsehdramaturgie (VeDRA). Zudem gibt er als Dozent Seminare zu „Ideenfindung und filmisches Erzählen“ an der WAM, der Medienakademie in Dortmund. In dieser Zeit kehrte er als Lektor zum aktuell erfolgreichsten deutschen Privatsender zurück: „Ich bin zwar ein einfacher, kleiner Lektor in einem Beiboot, schätze aber die Offenheit und die Möglichkeiten, die man mir bei RTL bietet.“ 

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