Thema „Drehbuch“
Von der Idee zum Drehbuch
Von Annelene Katharina Fichtner und Janine Esdar. In was für ein Dilemma müssen Menschen kommen, um Mord als einzigen Ausweg zu sehen? Diese Frage stellt sich Dinah Marte Golch, bevor sie ihre Figuren zum Leben erweckt. Die Roman- und Drehbuchautorin war eine von zwei Gästen des Workshops “Germanistik im Beruf” zum Thema Drehbuch. Golch schreibt unter anderem für den “Tatort”. Der Besuch von Polizeiwachen, Gespräche mit Medizinern und das Verfolgen von Gerichtsprozessen dienen ihr dabei als Recherchegrundlage fürs Schreiben. Es kommt darauf an, die richtige Balance zwischen Authentizität und kreativer Freiheit zu finden. An einem Drehbuch arbeitet Golch bis zu…
„Ich bin ein Instrument der Stoffevaluation“ – Robert Pfeffer gewährt einen Blick hinter die TV-Kulissen
Von Luca Adolph und Christoph Bosien. Robert Pfeffer hat unter anderem Germanistik und Soziologie studiert. Er ist als Dozent in Dortmund an der WAM Medienakademie tätig. Hauptberuflich ist er aber als In-House-Lektor im Bereich Fiction der Mediengruppe RTL (RTL Television, Vox, TV Now) angestellt, wo er der Bereichsleitung zuarbeitet. Sich selbst beschreibt er als „Instrument der Stoffevaluation“. Herr Pfeffer, Sie kommen ursprünglich aus Berlin, arbeiten aber mittlerweile beim Privatsender RTL, der seinen Sitz in Köln hat. Leben Sie mittlerweile auch in Köln? Robert Pfeffer: Als ich 2004 bei RTL angefangen habe, bin ich zwischen Berlin und Köln noch gependelt. Nachdem…
Robert Pfeffer – Dramaturg, Lektor, Autor: Durchbruch mit Dramaturgie und Drehbuch
Von Luca Adolph und Christoph Bosien. Am Germanistischen Institut der WWU ist Robert Pfeffer kein unbeschriebenes Blatt. Nach 2011 und 2014 ist der mittlerweile 45-Jährige erneut bei „Germanistik im Beruf“ zu Gast. Bei seinem Vortrag im Workshop nutzt er den ganzen vorderen Bereich des Seminarraumes.Es zieht ihn hin zur Powerpoint-Präsentation, wenn er über seinen Arbeitgeber Mediengruppe RTL Deutschland (RTL, Vox, TV Now) erichtet. Dabei gewährt er Einblicke in seinen Beruf als Dramaturg, Lektor und Autor. Festangestellt mit Ablaufdatum Begonnen hat seine berufliche Laufbahn mit einer kleinen freiberuflichen Autorentätigkeit beim Langenscheidt-Verlag. Aus 300 bis 400 Zeichen bastelte er damals Kalendertexte. Zudem…
Drehbuch-Autorin Dinah Marte Golch im Interview: „Ich habe drei Arbeitsplätze“
Von Louisa Melzow. Dinah Marte Golch ist freiberufliche Autorin von preisgekrönten Drehbüchern und Kriminalromanen. Auf ihrem Blog „Mein Leben als Auftragsmörderin“ schreibt sie, dass sie schon mit fünf Jahren Schriftstellerin sein wollte. Mit 17 haben Sie ein Jahr die Schule während der Oberstufe ausgesetzt, um als Werbetexterin zu arbeiten. Wie hat ihr Umfeld darauf reagiert? Dinah Marte Golch: Ich kam gerade in die zwölfte Klasse und war damals sehr unsicher, was ich nach dem Abi tun sollte. Ich habe mich gefragt: Wozu das alles? Viele meiner Mitschüler*innen sind in der Zeit ins Ausland gegangen und da kam mir die Idee,…
Dinah Marte Golch: Von der „gestressten Werbeschnalle“ zur erfüllten (Drehbuch)-Autorin
Von Laura Kindler. Es kommt nicht häufig vor, dass ein und dieselbe Autorin mit zwei denkbar unterschiedlichen Preisen bedacht wird. Dinah Marte Golch ist sowohl Trägerin eines Werbepreises für die bekannten “Los Wochos” von McDonald’s als auch des prestigeträchtigen Grimme-Preises für einen “Tatort”. Golch ist eine sehr vielseitige und erfolgreiche Autorin – und dabei bleibt sie absolut bodenständig. Das Schreiben war schon immer ihre größte Leidenschaft, wobei die Schule sie stets einengte. Deshalb unterbricht sie mit 17 Jahren, trotz starker Widerstände ihrer Eltern, für ein Jahr die Schule, um in einer Werbeagentur in München zu arbeiten. Nach dem Abitur ist…
Interview mit Stephan Brössel: Es begann mit „ES“
Von Jasper Zeitz und Charlotte Stein. Stephan Brössel ist Akademischer Rat auf Zeit am Germanistischen Institut der WWU. Er hat über das Thema „filmisches Erzählen“ promoviert. Im Interview erläutert er den Zusammenhang von Drehbuch und Filmanalyse – und er erzählt, wie er über seinen ersten Horrorfilm zur Filmwissenschaft kam. Einer Ihrer Arbeitsschwerpunkte ist die Erzähltheorie. Könnten Sie kurz umreißen, was man darunter versteht? Stephan Brössel: Die Erzähltheorie beschäftigt sich mit dem Erzählen als Phänomen, das seit jeher in den unterschiedlichsten Kulturen und Medien vorkommt. Es geht also um das, was in der Wissenschaft eine anthropologische Universalie genannt wird: Dem Menschen…
Definitionen: Das Drehbuch
Von Miriam Weyers. Das Drehbuch ist die schriftliche Vorlage eines Films. Es ist eine Art Konstruktionsplan, der Informationen über die Geschichte (story), die Handlungsorte (settings), die Dialoge und die szenische Einteilung enthält. Das heute übliche Drehbuchformat ist das Master-Scene-Script, das unter anderem die Figuren und Requisiten beschreibt, also alles Sicht- und Hörbare einer Szene (on und off-screen). Auch Details wie zum Beispiel das Wetter werden aufgenommen, wenn diese dramaturgisch wichtig sind. Innere Zustände der Figuren oder genaue Kameraeinstellungen fehlen in der Regel, letztere hängen vor allem vom Regisseur ab. Nicht alles ist im Drehbuch in Stein gemeißelt. Verwendet wird die…