Definition: Politische Bildung

Ein Ausschnitt, auf dem ein Teil des Deutschen Bundestages zu sehen ist, auf dem eine deutsche Flagge weht.
(Foto: Martin Fahlander/Unsplash).

Von Adolf Ulf Muenstermann (in Zusammenarbeit mit Jürgen Gunia).

Politische Bildung heißt, durch individuelle Urteile, Entscheidungen und Handlungen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dies kann in kritischer, identifikatorischer oder gestalterischer Absicht geschehen – zum Beispiel durch die Beteiligung an Wahlen oder an Bürgerinitiativen. Unter den Vorzeichen von Globalisierung und Diversität hat die gesellschaftliche Wahrnehmung von der Relevanz politischer Bildung signifikant zugenommen.

Institutionen, die politische Bildung lehren oder sich für sie einsetzen, sind neben Schulen und Erwachsenenbildungsstätten auch Universitäten mit Fachrichtungen wie Soziologie, Geschichte oder Politologie. Zudem verfolgt beispielsweise die Bundeszentrale für Politische Bildung das Ziel, „das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken“.

Politische Bildung kann auf unterschiedliche Weise einhergehen mit kultureller Bildung, da politische Entscheidungsprozesse oftmals auf dem Wissen um die Geschichte einer oder mehrerer Kulturen basieren. Politische Inhalte können aber auch im künstlerisch-kreativen Bereich verhandelt werden, ganz abgesehen von der grundsätzlichen Frage nach den Möglichkeiten, überhaupt an kulturellen Angeboten zu partizipieren. Spätestens hier sind auch universitäre Disziplinen wie die Germanistik Akteure politischer Bildung.

Außerdem setzt politische Teilhabe voraus, dass man die jeweilige(n) Sprache(n) einer Kultur beherrscht, wobei diese immer auch politisch relevantes kulturelles Wissen transportiert bzw. transportieren.

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