“Von der Verbvalenz zur Virusvariante”: NDR-Redakteurin Korinna Hennig im Interview

“Von der Verbvalenz zur Virusvariante”: NDR-Redakteurin Korinna Hennig im Interview

Von Charlotte Adler, Sina Jeurink und Frederike Lange. Korinna Hennig hat Germanistik, Geschichte und Journalistik studiert und arbeitet heute als Wissenschaftsredakteurin beim Norddeutschen Rundfunk. Bekannt wurde sie 2020 mit dem Podcast Coronavirus-Update, für den sie zusammen mit Beke Schulmann (NDR), Christian Drosten (Virologe) und Sandra Ciesek (Medizinische Virologin) den Grimme Online Award sowie den Georg von Holtzbrinck Preis erhielt. Im Interview spricht sie über die Arbeit im Team, die “Faszination für Dinge, die sich neu ergeben” und Sprache als Handwerkszeug.  Wie sind Sie zum NDR gekommen?  Korinna Hennig: Über Umwege. Schon im Studium habe ich schnell gemerkt, dass man das 

Nah dran an Böhmermann, Gottschalk & Co: ZDF-Unterhaltungschef Oliver Heidemann im Interview

Nah dran an Böhmermann, Gottschalk & Co: ZDF-Unterhaltungschef Oliver Heidemann im Interview

Von Laureen Winterstein und Maik Wolke-Hanenkamp. Oliver Heidemann ist seit 2014 Unterhaltungschef des ZDF und verantwortlich für Sendungen und Shows wie „Wetten, dass..?“, “ZDF Magazin Royale“ oder die „heute-show“. Im Interview spricht Heidemann über Hate-Speech im Internet, germanistische Kompetenzen und die Work-Life-Balance zwischen Telefonaten mit Gottschalk und Böhmermann.  Sie haben in Münster studiert und in Musikwissenschaften promoviert. Hatten Sie in den letzten Jahren die Möglichkeit, Ihrer Studienstadt mal wieder einen Besuch abzustatten? Heidemann: Leider viel zu selten! Ich hatte vor zehn, zwölf Jahren mal eine Musiksendung mit Götz Alsmann. Unsere Drehbuchbesprechungen fanden immer bei einem Bier in einem Restaurant am 

Autorin Karosh Taha im Interview: „Ich möchte Sprache biegen und brechen“

Autorin Karosh Taha im Interview: „Ich möchte Sprache biegen und brechen“

Von Sandra Dörnbach und Madeline Hunfeld. Zwei Romane hat Karosh Taha bereits geschrieben und dafür zahlreiche Preise erhalten, zuletzt die Alfred Döblin-Medaille. Im Interview spricht die im Irak geborene und in Essen lebende Autorin über das Schreiben, die Literatur und den Schriftsteller*innenberuf. Was hat Sie dazu bewogen, mit dem literarischen Schreiben zu beginnen? Karosh Taha: Zum Schreiben bin ich durch meine Grundschullehrerin gekommen. Sie hat mir gesagt, ich solle mehr lesen, um mein Deutsch zu verbessern. Deshalb habe ich anfangs kurze Erzählungen gelesen, die mich an die Gute-Nacht-Geschichten meiner Mutter erinnert haben. Als ich älter wurde, kaufte ich mir günstige 

Viola Voß im Porträt: „Nicht nach Frankreich, dafür in die Bibliothek“

Viola Voß im Porträt: „Nicht nach Frankreich, dafür in die Bibliothek“

Von Markus Grafenschäfer und Lucy Klomfass. Viola Voß gehört sozusagen zum “Inventar” der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB). Seit 1999 ist sie in verschiedenen Funktionen im Bibliothekswesen beschäftigt – und das, obwohl sie eigentlich ganz woanders hinwollte. Die gebürtige Münsteranerin hat Romanistik, Allgemeine Sprachwissenschaft und Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität studiert. Vor allem Romanistik sollte als Türöffner in ihren Traumberuf dienen: Auslandskorrespondentin in Frankreich. „Wie man sieht, hat das nicht geklappt“, sagt Voß und lacht, „eine Institutsbibliothek war schuld“. Noch während ihres Studiums beginnt sie als studentische Hilfskraft an einem Institut der Uni und entdeckt hier ihre Leidenschaft für das 

Ariane Ludwig im Interview: „Kommentieren heißt häufig, Möglichkeiten anzubieten“

Ariane Ludwig im Interview: „Kommentieren heißt häufig, Möglichkeiten anzubieten“

Von Gesine Heger und Katharina Zimmermann. Ariane Ludwig hat Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Lateinische Philologie in Mainz studiert. Seit 2006 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Goethe-und-Schiller-Archiv in Weimar. Im Interview berichtet sie über ihre Arbeit mit Goethes Tagebüchern und über Bibliotheken und Archive im Zeitalter der Digitalisierung. Wie sind Sie ans Goethe- und Schiller-Archiv gekommen?  Ariane Ludwig: Ohne meinen Doktorvater und seinen großen Enthusiasmus für das Werk Goethes wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Ferner  gab es noch eine Kette glücklicher Zufälle und einige Menschen, die mir sehr geholfen haben, vor allem Edith Zehm, die Mitbegründerin der 

Kathrin Kunkel-Razum im Interview: „Das Thema Sprache interessiert die Leute“

Kathrin Kunkel-Razum im Interview: „Das Thema Sprache interessiert die Leute“

Von Katharina Rösner. Kathrin Kunkel-Razum ist seit 2016 Leiterin der Wörterbuchredaktion beim Dudenverlag. Sie studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Leipzig und ist eine gefragte Interviewpartnerin zum Thema Sprache. Mit Katharina Rösner spricht sie über Gendern, Anglizismen und Digitalisierung.  Interessieren sich Menschen im Zeitalter der Digitalisierung überhaupt noch für ein gedrucktes Wörterbuch?  Kunkel-Razum: Die Menschen interessieren sich auf jeden Fall für ihre Sprache, deshalb verkauft sich das Wörterbuch immer noch sehr solide. Wir merken es auch daran, dass Leute auf Veränderungen in den Neuauflagen des Rechtschreibdudens empfindlich reagieren, uns kritisieren und Briefe schreiben. Durchaus auch politisch motivierte. Was kritisieren 

Volker Harm im Interview: „Arbeiten am Wörterbuch war immer mein Traum“

Volker Harm im Interview: „Arbeiten am Wörterbuch war immer mein Traum“

Von Sophia Grewe. Volker Harm ist Leiter der Arbeitsstelle „Wortgeschichte digital“, einem Teilprojekt des Zentrums für digitale Lexikografie der deutschen Sprache in Göttingen. Studiert hat er an der Philipps-Universität Marburg u.a. Deutsche Sprache und Literatur. Seine Forschungsschwerpunkte sind Lexikologie und Lexikografie, historische Grammatik des Deutschen und Konstruktionsgrammatik. Das Ziel der Arbeitsstelle ist es, die Bedeutungsgeschichte des deutschen Wortschatzes von ca. 1600 bis heute in seinen Grundzügen zu beschreiben. Wussten Sie von Anfang an, dass Sie beruflich in der Lexikografie arbeiten wollen? Volker Harm: Seit meinem Studium bin ich sehr an dem Thema interessiert. Ich habe auch meine Dissertation darüber geschrieben. Die 

Interview mit Eva Paetow: Berufspraxis – eine gute Schule

Interview mit Eva Paetow: Berufspraxis – eine gute Schule

Von Benita Scheffler und Jacqueline Walter. Eva Paetow hat in Münster den Master Angewandte Sprachwissenschaft studiert. Ihre Karriere startet sie während des Studiums als freie Mitarbeiterin in der Online- Redaktion der Westfälischen Nachrichten. Danach beginnt sie bei Data Design System (DDS) in der Marketingabteilung. Im Interview berichtet sie über Erfahrungen, die den Berufseinstieg erleichtert haben.   Sie haben während des Studiums bei den Westfälischen Nachrichten gearbeitet. War das hilfreich für den Berufseinstieg?  Eva Paetow: Ja, definitiv! Ich habe dort redaktionelle Abläufe kennengelernt, viel mit Texten gearbeitet und mich um Social Media gekümmert. Gerade bei Letzteren war DDS noch nicht weit vorangeschritten, 

Nina Wedding im Interview: „Es kommt alles so, wie es soll“

Nina Wedding im Interview: „Es kommt alles so, wie es soll“

Von Leonie Heims und Fabio Koch. Nina Wedding arbeitet bei klick.design in Münster als Marketing Managerin. Zugleich hat sie sich mit der Agentur Heartlead Marketing selbstständig gemacht. Im Interview spricht die studierte Germanistin über ihren Arbeitsalltag und über berufliche Chancen für Germanist*innen. Außerdem gibt sie viele Tipps für den Berufseinstieg.  Wann haben Sie herausgefunden, dass Sie beruflich etwas mit Werbung machen möchten? Nina Wedding: Da ich viele Praktika im Verlagswesen gemacht habe und selbst gerne viel lese, dachte ich, dass dies auch mein Berufswunsch sei. Dass ich bei Werbung gelandet bin, war ein richtiger Glücksfall, weil ich mich einfach in 

„Ich bin ein Instrument der Stoffevaluation“ – Robert Pfeffer gewährt einen Blick hinter die TV-Kulissen

„Ich bin ein Instrument der Stoffevaluation“ – Robert Pfeffer gewährt einen Blick hinter die TV-Kulissen

Von Luca Adolph und Christoph Bosien. Robert Pfeffer hat unter anderem Germanistik und Soziologie studiert. Er ist als Dozent in Dortmund an der WAM Medienakademie tätig. Hauptberuflich ist er aber als In-House-Lektor im Bereich Fiction der Mediengruppe RTL (RTL Television, Vox, TV Now) angestellt, wo er der Bereichsleitung zuarbeitet. Sich selbst beschreibt er als „Instrument der Stoffevaluation“. Herr Pfeffer, Sie kommen ursprünglich aus Berlin, arbeiten aber mittlerweile beim Privatsender RTL, der seinen Sitz in Köln hat. Leben Sie mittlerweile auch in Köln? Robert Pfeffer: Als ich 2004 bei RTL angefangen habe, bin ich zwischen Berlin und Köln noch gependelt. Nachdem