Gianna Reich: Beruf – Digitale Nomadin
Fragt man Gianna Reich nach ihrer beruflichen Tätigkeit, so lautet die Antwort: “Digitale Nomadin”. Tatsächlich ist sie in vielen unterschiedlichen Bereichen unterwegs – in Social Media und in der Öffentlichkeitsarbeit sowie als Speakerin und Bloggerin. Ob Zuhause, im Café oder im Zug – der Ort spielt für ihre Arbeit keine Rolle: “Alles geht, solange mein Laptop mit dem Internet verbunden ist.”
Während des Studiums hat sie den Blog geisteswirtschaft.de ins Leben gerufen. Dabei kam ihr zugute, dass sie zunächst eine Ausbildung als Mediengestalterin absolvierte, bevor sie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Germanistik und Angewandte Kulturwissenschaften studierte. In ihrem Blog weist sie auf Berufsmöglichkeiten hin, indem sie zum Beispiel Interviews mit erfolgreichen Geisteswissenschaftler*innen über deren individuelle Berufswege führt. Auf diese Art und Weise gibt sie Studierenden konkrete Tipps, wie sie ihren Berufseinstieg vorbereiten können.
„Entscheidend sind praktische Erfahrungen”
Heute ist Gianna Reich hauptberuflich beim Software-Unternehmen Netsyno für den Bereich zwischen Unternehmen und Kunden zuständig. Aber schon lange vor ihrem Studienende ist sie zahlreichen Nebentätigkeiten nachgegangen, die ihr schrittweise den Weg in die Berufswelt eröffneten: „Erst durch Ausprobieren hab ich herausgefunden, welche Tätigkeiten zu mir passen. Entscheidend sind jedenfalls praktische Erfahrungen.”
Gianna Reich rät deshalb, Praxisphasen in das Studium zu integrieren und Nebenjobs wenn möglich nah am Studienfach zu wählen. Im Idealfall kann man so nicht nur Geld verdienen, sondern auch Studium und Beruf miteinander verknüpfen. Zusätzlich kommt es darauf an, schon während des Studiums Weiterbildungsprogramme zu besuchen oder sich sozial zu engagieren.
“Geisteswissenschaftler*innen haben berufliches Potenzial”
Die Frage, wie es nach dem Studium weitergehen soll, beschäftigt insbesondere Studierende der Geisteswissenschaften. „Viele Geisteswissenschaftler*innen haben ihre Fächer aus Überzeugung gewählt, aber unterschätzen oft ihr berufliches Potenzial. Dabei kommt es gerade in der digitalisierten Arbeitswelt auf interdisziplinäre Kompetenzen an – und diese bringen Geisteswissenschaftler*innen mit.” Überhaupt kommen auch für Germanist*innen
Berufsfelder in Betracht, die über Lehramt oder Lektorat hinausreichen. “Manchmal ist das individuelle Profil, das man sich während des Studiums angeeignet hat viel wichtiger als das Studienfach”, sagt Gianna Reich.
Eine gute Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen, ist ein eigener Blog. Außerdem kann man auf Plattformen wie Xing oder LinkedIn eigene Kompetenzen profilieren und sich immer weiter vernetzen. Auch Gianna Reich nutzt nach wie vor diese Möglichkeiten. Als Digitale Nomadin sieht sie sich noch lange nicht am Ende ihrer beruflichen Reise angekommen.
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